Achte
auf Deine Gedanken,
denn
sie könnten Worte werden.
Achte
auf Deine Worte,
denn
sie könnten Taten werden.
Achte
auf Deine Taten,
denn
sie könnten Gewohnheiten werden.
Achte
auf Deine Gewohnheiten,
denn
sie könnten Dein Charakter werden.
Achte
auf Deinen Charakter,
denn
er wird Dein Schicksal.
Talmud
Desiterata
Gehe
behutsam Deinen Weg inmitten des Lärms und der Hast dieser Welt
und
vergiß nie,
welcher
Frieden im Schweigen liegt. Lebe, soweit als möglich und ohne Dich
selbst aufzugeben,
in
guten Beziehungen zu anderen Menschen. Verkünde Deine Wahrheit
ruhig
und klar.
Höre
auch anderen zu, sogar den Törichten und Unwissenden: Auch sie
haben
ihre Geschichte.
Vermeide
laute und aggressive Menschen, sie bringen nur geistigen Verdruß.
Es ist möglich,
daß
Du entweder stolz oder verbittert wirst, wenn Du Dich mit anderen
Menschen
vergleichst,
denn
immer wird es bedeutendere und unbedeutendere geben als Dich selbst.
Freue
Dich des Erreichten genauso wie Deiner Pläne, doch sei auf jeden
Fall
demütig.
Übe
Vorsicht in Deinen Geschäften, denn die Welt ist voller
Betrügereien.
Verschließe Dich
jedoch
nicht dem Wert der Tugenden: viele Menschen streben nach hohen Idealen,
und
das Leben ist voll stillem Heldentum. Sei Du selbst, heuchle vor allem
keine Zuneigung und
spotte
nicht über die Liebe. Trage freundlich die Bürde der Jahre
und
gib mit Anmut alles auf,
was
der Jugend zusteht. Nähre die Kraft Deines Geistes, um
plötzlichem
Unglück gegenüber
gewachsen
zu sein. Neben einer heilsamen Disziplin sei freundlich zu Dir selbst.
Du
bist ein Kind des Universums, nicht weniger als die Bäume und die
Sterne.
Du
hast ein Recht darauf, hier zu sein. Und die Kraft des Universums wird
sich so entfalten,
wie
es sein muß, ob Dir das klar ist oder nicht. Deshalb lebe in
Frieden
mit Deinem Gott,
was
immer Du Dir unter ihm vorstellst. Halte Frieden mit Deiner Seele in
diesem
lärmigen
Durcheinander
des Lebens. 'Sei vorsichtig. Strebe danach, glücklich zu sein.
St. Paul´s Church, Baltimore, USA
O
h
Herr, Du weißt besser als ich,
daß
ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde.
Bewahre
mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit
und
zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.
Erlöse
mich von der großen Leidenschaft,
die
Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.
Lehre
mich nachdenklich, aber nicht grüblerisch,
hilfreich,
aber nicht diktatorisch zu sein.
Bei
meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit
erscheint
es mir ja schade, sie nicht ständig weiterzugeben
-
aber du verstehst, Herr, daß ich mir ein paar Freunde
erhalten
möchte.
Bewahre
mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten
und
verleihe mir Schwingen, zur Pointe zu gelangen.
Lehre
mich schweigen über meine Krankheiten
und
Beschwerden.
Sie
nehmen zu - und die Lust, sie zu beschreiben,
wächst
von Jahr zu Jahr.
Ich
wage nicht ,die Gabe zu erflehen,
Leidensberichte
anderer mit Freude anzuhören,
aber
lehre mich, sie geduldig zu ertragen.
Lehre
mich die wunderbare Weisheit, daß ich mich irren kann.
Erhalte
mich so liebenswert wie möglich.
Ich
möchte keine Heilige sein - mit ihnen lebt es sich so schwer,
aber
ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.
Lehre
mich, an anderen Menschen unerwartete
Talente
zu entdecken und verleihe mir, oh Herr,
die
schöne Gabe, es ihnen auch zu sagen.
Theresia von Avila (1515 - 1582)
M
an
braucht zwei Jahre um sprechen
und
fünfzig
um schweigen zu lernen.
Ernest Hemmingway
chinesisch
Irgendwann
einmal findet jeder sein Maß.
Wenn
einer
ehrlich und aufrichtig gelebt hat,
wird ihm
auch das Ende seiner Zeit
gut und
richtig erscheinen,
und
vielleicht
gelingt es ihm dann sogar,
einen
kleinen
Teil dieses unendlichen Musters zu erkennen
und sich
an seiner Vollkommenheit zu erfreuen.
Velvur, gr. Trutnot
aus "die Seherin der Etrusker"